30. Januar 1954
Chorgemeinschaft künftig mit Frauenchor
„Die Generalversammlung der Chorgemeinschaft Liedertafel-Concordia (Li-Co) am Samstagabend im „Nürtingerhof“ war wiederum getragen von sängerkameradschaftlichem Geiste und gab Gelegenheit, Rück- und Ausschau zu halten über eine wieder reiche Arbeit im Dienste des deutschen Liedes […]. Eine bemerkenswerte Wende in der Geschichte der Chorgemeinschaft war der in geheimer Abstimmung mehrheitlich gefasste Beschluss der Schaffung eines Frauenchors, womit die Arbeit der Chorgemeinschaft auf eine breitere Grundlage gestellt wird. Zu gegebener Zeit wird aus dieser Neuerung ein gemischter Chor erstehen […]. Die Chorgemeinschaft war zuletzt der einzige Reutlinger Gesangverein ohne Frauenchor.“
Reutlinger Nachrichten (6. Februar 1955)
„Für die Chorgemeinschaft Liedertafel-Concordia 1833 Reutlingen erhielt das Jahr 1954 seine besondere Bedeutung mit der Angliederung eines Frauenchors, und es war bei der am Sonntagabend im Silchersaal der Uhlandhöhe durchgeführten Jahreshauptversammlung dem ersten Vorstand Paul Rein eine besondere Freude, unter der zahlreich anwesenden Sängerschaft zum ersten Mal auch die Angehörigen des eigenen Frauenchors willkommen heißen zu können. Der Jahresbericht von Schriftführer Eugen Gaiser fügte der Vereinschronik ein neues Blatt ein. Es war wiederum ein an Arbeit, aber auch an Erfolgen reiches Jahr. 1954 waren es 31 Veranstaltungen, in denen die Chorgemeinschaft in Erscheinung trat. Besondere Marksteine waren die Uhlandgautagung in Bodelshausen, der Einzug ins Sängerheim, der Familienabend, der Spieltag, der Bundestag in Fellbach, die Teilnahme an der 50-Jahr-Feier der „Eintracht“ Pfullingen, das Gauliederfest in Reutlingen, der Jahresausflug, das 121. Stiftungsfest, die Weihnachtsfeier usw. Mit einer interessanten Statistik über Singstundenbesuch und Mitgliederbewegung wartete der zweite Schriftführer Heinz Geiselhart auf. Der Bericht des Kassiers Albert Hagen befriedigte ebenso wie der des Sängerkassiers Fritz Ziegler. Vorstand Paul Rein steht nunmehr 22 Jahre an der Spitze der Chorgemeinschaft; ihm wurde vom stellv. Vorstand Karl Werner herzlicher Dank gesagt. Dass der heutige Leistungsstand der Chorgemeinschaft das besondere Verdienst der nunmehr 30-jährigen Chormeistertätigkeit von Professor Hugo Herrmann ist, stellte in Worten herzlichen Dankes Vorstand Paul Rein heraus mit dem Appell an die Sängerschaft, auch in Zukunft zu den hohen Zielen der Chorgemeinschaft zu stehen. Die Wahlen erledigten sich rasch, weil es sich nur darum handelte, die Vertreterinnen des Frauenchors dem Ausschuss einzugliedern. Auch im neuen Jahr wird es der Chorgemeinschaft an Arbeit nicht fehlen […]. Professor Hugo Herrmann [gab] einen Aufriss über die der Chorgemeinschaft gestellten kommenden Aufgaben, die in eine neue, erfreuliche Phase getreten sind mit der Angliederung des Frauenchors.“